Für viele Menschen gibt es nichts Schöneres als sich nach einem langen Arbeitstag in den Garten zurückzuziehen. Doch die Grünoase wird nur dann zum wahren Refugium, wenn man sich unbeobachtet fühlt. Blicke der Nachbarn oder von Passanten, die am Gehweg vor dem Haus vorbeigehen, können das Vergnügen trüben. Aus diesem Grund beschäftigen sich Hausbauer früher oder später mit dem Thema Hecke. Sie bietet einen hervorragenden Sichtschutz und ist als Ergänzung zu einem Holz-, Stein- oder Metallzaun aber auch als alleinige Begrenzung nutzbar. Darüber hinaus wertet eine Hecke das Grundstück richtig auf.
Grundlegende Tipps rund um die Gartenhecke
Eines gleich vorweg: Die perfekte Pflanze für die Gartenhecke gibt es nicht. Denn immerhin spielen zahlreiche Faktoren mit, wenn es um die Auswahl geht:
- Das Budget: Es gibt günstige Varianten wie den Lorbeer oder die Eibe, exotische Pflanzen hingegen können ganz schön teuer werden
- Der Pflegeaufwand: Bei der Auswahl der Gartenhecke spielt die Optik eine entscheidende Rolle. Wichtig ist jedoch, sich gleich im Vorfeld über den Pflegeaufwand zu informieren. Manche Hecken müssen regelmäßig gestutzt werden, während andere länger in Form bleiben
- Die Wuchsgeschwindigkeit: Wer in ein neues Haus zieht, möchte so bald wie möglich einen Sichtschutz effizienten Sichtschutz für sein Eigenheim haben. Bei Hecken kann es jedoch mehrere Jahre dauern, bis sie ihren Zweck erfüllen. Da es schnell und langsam wachsende Heckenpflanzen gibt, lohnt sich ein Vergleich.
- Der Standort: Damit eine Hecke schön und regelmäßig wächst, braucht sie einen dem Typ entsprechenden Boden. Manche Pflanzen vertragen Licht und Schatten, andere wiederum sind wahre Sonnenanbeter.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass in Deutschland in jedem Bundesland andere Gesetzte gelten, was die Heckengestaltung betrifft. Während es in Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg keine Regelungen gibt, muss man beispielsweise in Bayern einen Grenzabstand von 50 Zentimetern einhalten. In manchen Bundesländern ist der Abstand zur Grundstücksgrenze auch an die Wuchshöhe gekoppelt. Wird nur ein Abstand von 25 Zentimetern zur Grundstücksgrenze eingehalten, darf zum Beispiel die Hecke in Hessen nur 120 Zentimeter hoch sein., bei einem Abstand von 75 Zentimetern dürften Hecken bis zu zwei Meter hoch werden.
Die beliebtesten Heckenpflanzen im Überblick
Verschiedene Koniferen haben sich schon seit vielen Jahrzehnten als beliebte Heckenarten etabliert. Bei der Cupressocyparis leylandii handelt es sich um eine Kreuzung zwischen der Nootka-Scheinzypresse und der Monterey-Zypresse. Diese Art kommt in der Natur gar nicht vor, sie kam durch einen Zufall zustande, als die beiden Zypressenarten von Irland nach Europa importiert wurden. Warum die Leyland-Zypresse so beliebt ist, liegt an der schnellen Wuchsgeschwindigkeit: Jungpflanzen wachsen nämlich bis zu einem Meter pro Jahr. Außerdem handelt es sich um eine relativ anspruchslose Heckenpflanze, die auch in nährstoffarmen Böden gut gedeiht. Um die Hecke in Form zu halten, ist ein regelmäßiger Schnitt zumindest zweimal pro Jahr im Mai und im September erforderlich.
In vielen Gärten In Deutschland sorgt die Thuja für Schatten und Sichtschutz. Sie wird im deutschsprachigen Raum häufig auch als Lebensbaum bezeichnet. Durch den dichten Wuchs erfüllt sie ihre Aufgabe perfekt. Einer der großen Vorteile ist außerdem, dass die Pflanze auch tiefsten Temperaturen standhalten. Vom Lebensbaum gibt es verschiedene Arten, die sich unter anderem in ihrer Wuchshöhe unterscheiden. Die Sorte Brabant wird bis zu 20 Meter hoch, die Smaragd und Golden Smaragd erreichen eine Höhe von 5 Metern. Bis die Thuja die gewünschte Höhe erreicht, dauert es jedoch einige Jahre. Sie wächst nämlich pro Jahr nur 10 bis 15 Zentimeter. Wichtig zu wissen ist, dass alle Arten der Thuja giftig sind. In Haushalten mit Kindern oder Haustieren muss Vorsicht walten.
Mit ihren immergrünen Nadeln ist auch die Eibe ein ganzjähriger Sichtschutz. Sie wachsen bis zu 15 Meter hoch. Bei der pflegeleichten Pflanze reicht ein Schnitt einmal pro Jahr aus. Die Eibe fühlt sich an sonnigen oder halbschattigen Standorten besonders wohl. Wie auch bei der Thuja sind die Blätter, Früchte und Samen giftig.
Hecke richtig schneiden – so geht es
Durch einen regelmäßigen Schnitt sorgen Gartenbesitzer nicht nur dafür, dass die Hecke in Topform gebracht wird. Vielmehr führt das Zurechtstutzen dazu, dass sich dichteres Blattwerk entwickelt. Wann genau der Schnitt erfolgen darf, hängt nicht nur von der Pflanze ab. Der §39 des Bundesnaturschutzes verbietet nämlich große Schnitte von 1. März bis 30. September. Dabei geht es unter anderem um das Tierwohl der Lebewesen, die sich in den Sträuchern angesiedelt haben.
Für den ersten Schnitt bieten sich die ersten wärmeren Tage an: Es sollte weitgehend frostfrei sein. Überstehende Zweige wegzuschneiden ist auch während der Sommermonate erlaubt. Im Juni zum Beispiel ist ein erster Rückschnitt möglich. Außerdem wählen Gartenbesitzer am besten einen Tag wo keine Sonne scheint. In der prallen Sonne werden die angeschnittenen Spitzen braun und es kommt zu einer Austrocknung. Einen Unterschied macht außerdem die Tageszeit: Die Pflanzen sind in der Regel am späten Nachmittag weniger empfindlich. Wer an Gartenarbeit wenig interessiert ist, entscheidet sich am besten für eine Sorte, die nur einmal jährlich geschnitten werden muss.